Supply Chain Management (SCM) ist heute wichtiger denn je

Prozessexperte und Branchenkenner Hubertus Andreae*, dreiplus – Praxisbegleitende Innovationsförderung, glaubt, dass Supply Chain Management (SCM) einen wichtigen Erfolgsfaktor im Wettbewerb darstellen kann.

In der heutigen Zeit spielt Supply Chain Management eine neue, noch wichtigere Rolle. Märkte sind schneller geworden, Kundenbindungen spielen keine nennenswerte Rolle mehr, der Kostendruck nimmt kontinuierlich zu, Erträge sind rückläufig, Kundenansprüche erhöhen sich, die Vorgänge werden komplexer.

SCM kann bei den heutigen Markterfordernissen und dem scharfen Wettbewerb helfen, intelligent dem Kostendruck der Märkte wirksame Lösungen entgegenzusetzen. Lösungen, die trotz hoher Standortkosten in Deutschland helfen, wettbewerbsfähig am Markt aufzutreten. Mehr noch: Prozesslösungen innerhalb des Gesamtunternehmens zu realisieren, die in Kombination mit unserem hohen technischen Knowhow den Kunden sogar klare Standortvorteile aus Gesamtkosten- und Leistungssicht bieten.

Trotz dieser eindeutigen Effekte ist die Umsetzung bei vielen Produzenten noch nicht ausreichend erkannt. Es wird dringend Zeit diese Lösungen zum Top-Innovationsthema der hiesigen produzierenden Unternehmen zu machen.

Wie man SCM praktisch umsetzen kann

Besonders in Deutschland und Europa dominiert die Variantenvielzahl, die Spezialitäten. Großserien sind im Wesentlichen abgewandert. Ob die letzten Großserien der Automobilbranche noch zu halten sind ist fraglich. Es wird wesentlich davon abhängen, ob wir in der Lage sind SCM-Prozesse clever und nachhaltig aufzusetzen. Für den Rest der Produktionsvolumen müssen sich alle in der Lieferkette zunehmend mit einer Vervielfachung von Prozess-schritten, Artikeln und Produkten sowie Planungen und Änderungen auseinandersetzen.

Eine Prozesssicherung innerhalb der Lieferkette ist darüber hinaus heute wichtiger denn je, da Lagerbestände an allen Stellen unkoordiniert reduziert wurden, mit dem Effekt zunehmender Lieferstörungen. SCM muss zu einer Arbeits-/Unternehmenskultur werden und sich in den Organisationsstrukturen abbilden. Informationsflüsse und Zusammenhänge müssen transparent und sicher organisiert werden. Kompetenzen aller Fachbereiche sind besser zu nutzen und zu verzahnen.

Bei Entwicklungsprojekten werden die benötigten Fachbereiche nicht frühzeitig, sondern maximal am Ende der Entwicklungsphase eingebunden. Jeder versucht für sich zu optimieren, ohne das Gesamtbild im Auge zu behalten. Im Fall der Entwicklungsarbeit ist es eine Binsenweisheit, das jeder Fehler der vorn gemacht wird in jeder weiteren Prozessstufe den Faktor 10 an Kosten verursacht.

Ein weiterer Kernpunkt von SCM ist die Verarbeitung von Kundenvereinbarungen, Kundenbestellung, Kundenverpflichtungen schon am Beginn des Prozesses, z.B. der Auftragsverarbeitung. Nur wenn die Kette, die danach kommt, alle diese Informationen erhält, kann sie im Geiste des SCM reagieren.

*Hubertus Andreae, optimiert Prozesse in den nicht produzierenden Unternehmensbereichen wie Materialwirtschaft, Vertrieb und Controlling bei OEMs und EMS-Providern.

Autor: Hubertus Andreae

Redakteur: Claudia Mallok

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